Ab dem Herbstsemester 2020 sollen in St.Gallen 40 Studierende ihre Master-Ausbildung in Humanmedizin absolvieren. Mit dem Bericht, der verschiedene Varianten eines Medizinstudiums in St.Gallen prüfte, ist das Vorprojekt im Herbst 2016 abgeschlossen worden. «Die Regierung hat das Kooperationsmodell mit der Universität Zürich und dem Kantonsspital St.Gallen priorisiert», sagt der anschliessend ernannte Projektleiter Jürg Felix. Die involvierten Institutionen sind überzeugt, mit dem Joint Medical Master in St.Gallen ein pädagogisch innovatives und zukunftsorientiertes Angebot schaffen zu können. «Dies kommt auch im Beschluss des Hochschulrats der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) zum Ausdruck, der das St.Galler Vorhaben im Rahmen der Anschubfinanzierung ‹Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin› gutgeheissen hat», sagt Jürg Felix.
In der Zwischenzeit wurden in den beiden Arbeitsgruppen «Curriculum» und «Kantonale Gesetzgebung» weitere Grundlagen erarbeitet. Letztere bereitete unter Leitung von Generalsekretärin Hildegard Kölliker die Ergänzung des Universitätsgesetzes vor. «Läuft alles nach Plan, wird die St.Galler Regierung die Botschaft im August 2017 verabschieden», sagt Jürg Felix. Bis im Frühjahr 2018 soll die Beratung des Universitätsgesetzes im Kantonsrat abgeschlossen sein.
«Im Februar 2017 bestätigte sich dann das
Interesse am Joint Medical Master in St.Gallen»
In der Arbeitsgruppe «Curriculum», deren Leitung durch einen Vertreter des Kantonsspitals wahrgenommen wird, wurde das Grobkonzept des Curriculums erstellt. Der Master-Studiengang baut auf dem Bachelor-Studiengang der Universität Zürich auf. Der klinische Unterricht beginnt bereits im 3. Studienjahr des Bachelors und wird für Studierende des Master-Studienganges in St.Gallen absolviert. Drei Vertiefungsthemen sind integraler Bestandteil des Curriculums: «Medizinische Grundversorgung», «Interprofessionalität» sowie «Management und Governance». Diese werden über die gesamte Ausbildungsdauer vermittelt.
Die erarbeiteten Grundlagen waren Voraussetzung, damit auch die Verwaltungseinheiten der verschiedenen Institutionen in das Projekt involviert werden konnten. «Mit einer Kick-off-Veranstaltung mit Vertretern des Kantonsspitals, der Universität Zürich und der HSG erfassten wir Fragen, die aus Verwaltungssicht im Rahmen des Projekts zu beantworten sind», sagt Jürg Felix. Diese Fragen fliessen in die Projektaufträge der einzelnen Arbeitsgruppen, die gegenwärtig erarbeitet werden.
Gespannt waren die beteiligten Institutionen, als im Dezember 2016 swissuniversity das Anmeldefenster für die neuen Studierenden in Humanmedizin öffnete. «Im Februar 2017 bestätigte sich dann das Interesse am Joint Medical Master in St.Gallen», sagt Jürg Felix. 86 Maturandinnen und Maturanden haben sich für die 40 Master-Plätze angemeldet. Bevor sie ihr Studium als «St.Galler Track» an der Universität Zürich aufnehmen können, müssen sie den Eignungstest für das Medizinstudium bestehen. «Ob der neue Masterstudiengang ab Herbst 2020 in St.Gallen angeboten werden kann, wird das St.Galler Stimmvolk im Jahr 2018 entscheiden.»